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Anne Kathrin Frihs begleitete alleingeborene Zwilling, Wege zur Lebensfreude zu finden.

Wie kannst Du Dein alleingeborenes Kind am besten begleiten?

Ich arbeite zwar nur mit erwachsenen Alleingeborenen, bin aber auch selbst Mutter zweier alleingeborener Mehrlinge und möchte an dieser Stelle gern auf die häufig an mich gerichtete Frage betroffener Eltern eingehen:

Wie kann ich als Mutter oder Vater mein alleingeborenes Kind am besten begleiten?

Ich empfehle: mit Offenheit.

Das war und ist auch das Beste für meine eigenen Kinder, denn nun können sich meine Töchter viel besser verstehen.

Das Wissen um das verlorene Geschwister trägt zu einem besseren Selbstverständnis bei, welches die Basis für Selbstachtung ist, und hilft den lebenden Familienmitgliedern bewusst damit umgehen zu können.

Lass Deine eigenen Gefühle als Mutter oder Vater zu.

Auch Du hast einen Verlust erlitten. Dir fehlt ein Kind, vielleicht sogar mehrere. Das ist traurig und tut weh. Lass Deine Gefühle zu. Nimm Dich bewusst damit wahr. Es wird Dir helfen, Deinen Trauerprozess bewusst zu erleben und Dein alleingeborenes Kind besser zu verstehen und es gut zu begleiten.

Geh soweit es Dir möglich ist, auf die Gefühle Deines alleingeborenen Kindes ein.

Aber setze Dich nicht unter Druck. Ein alleingeborenes Kind zu begleiten, kann Dich sehr fordern und manchmal auch überfordern, weil es mehr Trost braucht, als Du ihm geben kannst.

Dann sei bitte sanft und nachsichtig mit Dir selbst. Denn auch Du kannst Deinem lebend geborenen Kind den verlorenen Zwilling nicht in die physische Welt zurückbringen oder ersetzen.

Lass Deinem Kind seinen Trauerprozess.

Wir Eltern wollen nicht, dass unseren Kindern etwas weh tut. Weil uns das selbst schmerzt und in uns reißt. Wir müssen aber leider akzeptieren, dass wir ihm nicht alle Schmerzen abnehmen oder wegtrösten können. Auch Dein Kind hat ein Recht auf seinen Trauerprozess, auf seine Wut und seinen Schmerz – Gefühle, die durchlebt werden wollen und müssen.

Gib Deinem Kind Worte.

Wenn Eltern bewusst ist, warum ihr Kind z.B. oft so untröstlich ist, d.h. der Zusammenhang mit dem Zwillingsverlust klar ist, dann ist es für die Kinder hilfreich, das altersgerecht erklärt zu bekommen, z.B.: „Du warst in Mamas Bauch nicht allein. Da war noch ein Geschwister. Und das ist nun wieder ein Sternchen/Engelchen/Licht geworden.“ und ihnen Worte zu geben, wie „Ich vermisse meinen Bruder.“

Gib auch Deinem verlorenen Kind einen Namen.

Wohltuend und wichtig ist es auch, den verlorenen Kindern Namen zu geben und sie in der Geschwisterreihenfolge mit zu benennen. So hat jedes Kind die Chance, seinen eigenen, richtigen Platz einzunehmen. Viele der Eltern alleingeborener hatten ohnehin einen zweiten Vornamen und wissen deshalb sofort, wie ihr ungeborenes Kind heißt.

Verlorener Zwilling - Anne Kathrin Frihs begleitet Frauen, die im Mutterleib einen Zwilling oder mehrere Geschwister verloren haben, diesen Verlust zu verarbeiten und wieder Leichtigkeit und Lebensfreude zu gewinnen.

Die Verbindung zum Zwilling erhalten

Wenn Dein Kind die Verbindung zu seinem Zwilling noch spürt, solltest Du das auf jeden Fall unterstützen und den Zwilling im Alltag mit einbeziehen. Zum Beispiel in Situationen, in denen Dein Kind unsicher ist oder sich nicht so wohl fühlt, kannst Du es fragen: „Was sagt Dein Zwilling dazu?“ oder „Ist Dein Zwilling gerade da? Kannst Du ihn sehen oder spüren?“

Fehlt die Verbindung kannst Du schauen, ob Du Deinem Kind „eine Brücke zu ihm bauen“ kannst.

Alleingeborene, die die Verbindung zu ihren verlorenen Geschwistern noch oder wieder spüren, fühlen sich vollständig, stärker, entspannter und können viel leichter im Hier und Jetzt leben. Sie haben bessere Chancen sich abzugrenzen und mit ihrer Hochsensibilität zu leben.

Verwechslungen erkennen und auflösen

Es kommt immer wieder vor, dass alleingeborene Kinder ihren verlorenen Zwilling in Eltern, anderen Geschwistern, Freunden oder anderen Menschen suchen, die sich ähnlich anfühlen wie der verlorene Zwilling. Das kann zu enormen Schwierigkeiten in diesen Beziehungen führen und stellt auch ein erhöhtes Risiko für Übergriffe, wie z.B. sexuellen Missbrauch dar.

Als Mutter bzw. Vater solltest Du wissen, dass Dein Kind nach der Vollständigkeit und intensiven Nähe sucht, die es mit seinem Zwilling oder Drilling im Mutterleib erlebte. Solange es sein verlorenes Geschwister nicht an seiner Seite spürt, wird es versuchen, den leeren Platz mit anderen Menschen zu füllen – es sei denn, es erträgt gar keine Nähe und lässt sich gar nicht erst auf Beziehungen ein oder hat ein unbewusstes Muster, das diese frühzeitig wieder enden.

Achte darauf, dass weder Du noch andere Menschen zum Ersatzzwilling werden. Mache Deinem Kind immer wieder bewusst, wer wer ist.

„Ich bin Deine Mama, nicht Dein Zwilling.“
„Lena ist Deine große Schwester, nicht Dein Zwilling.“
„Peter ist Dein Freund, nicht Dein Zwilling.“
Dein Zwilling ist ein „Sternchen“, das, was Du manchmal so warm und hell um Dich spürst.

Manche Kinder haben als Zwillingsersatz ein Kuscheltier gewählt. Auch das ist hilfreich, auch wenn es nicht alles gut machen kann.

Berührung tut gut, aber ohne Verschmelzung

Schenk Deinem Kind möglichst viel körperliche Nähe. Schau, wieviel und an welchen bevorzugten Körperstellen es diese braucht. Letzteres gibt Dir auch Anhaltspunkte, wie sich Deine Kinder im Mutterleib berührt haben.

Ein Kuscheltier oder ein gemütliches Kissen oder eine Decke können dieses Nähebedürfnis oft auch gut kompensieren. Achte darauf, dass Du beim Kuscheln nicht mit Deinem Kind verschmilzt. Intensive Nähe ist schön, wenn Du beim Kuscheln aber eins mit ihm wirst, kann das bedeuten, dass Dir selbst Dein Zwilling fehlt. Dein Kind sollte ihn Dir nicht ersetzen müssen.

Ich hoffe, meine Zeilen helfen Dir ein Stück weiter.

Ich wünsche Dir und Deinen Kindern alles Liebe.

Wenn Du weitere Fragen hast, schreib mir gern.

Liebe Grüße, Anne

Eine Geschichte vom Suchen und Finden
Basiskurs „Ab jetzt wieder gemeinsam!“ – In Verbindung mit Deinem Zwilling Aufbaukurs 1: Abgrenzung wieder aufbauen Aufbaukurs 2: Wahrnehmungsfähigkeit steuern – Reizüberflutung reduzieren Aufbaukurs 3: Verwechslungen auflösen Beziehungsstrukturen klären
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